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GLEICH teilhaben

6 Minuten Lesezeit

Ein Projekt zur Förderung eines bundesweiten Kompetenznetzwerks in der Geflüchtetenarbeit mit vulnerablen Gruppen.

Das MiSO Netzwerk Hannover e.V. ist einer von 17 Standorten von „Gleich teilhaben“ – Geflüchtete lokal empowern, inkludieren und Chancengerechtigkeit herstellen. Ein Projekt des Bundesverbands NeMO zur Förderung eines bundesweiten Kompetenznetzwerks in der Geflüchtetenarbeit mit vulnerablen Gruppen. Migrant*innenorganisationen sowie die Ehrenamtsarbeit sind als Brückenbauer in die neue Lebenswirklichkeit unerlässlich für die lokale Geflüchtetenarbeit. Ihre Arbeit und Kompetenzen sind dabei vielfältig.

Vulnerabilität

Es gibt eine wachsende Komplexität in der Geflüchtetenarbeit aufgrund unterschiedlicher Bedarf- und Problemlagen verschiedener Gruppen von Geflüchteten, die gleichzeitig auftreten. Vulnerable Gruppen von Geflüchteten werden häufig von staatlichen, kommunalen und anderen Stellen nicht ausreichend in den Blick genommen und „fallen durch das Raster“. Das Projekt GLEICH teilhaben fokussiert sich auf lokale Ansätze zum Empowerment, zur Inklusion und zur Herstellung von Chancengerechtigkeit, um einen Beitrag für mehr Teilhabe geflüchteter Menschen zu leisten. Vulnerabilität bedeutet nicht, das Geflüchtete per se ein ganzes Leben lang besonders anfällig und verletzbar sind. Aber es bedeutet, dass für sie über einen bestimmten Zeitraum in ihrem Leben die Wahrscheinlichkeit, einen Schaden zu erleiden, weil es keinen ausreichenden Schutz vor Gefahren, Diskriminierung, Angriffen, negativen Einflüssen o.Ä. gibt, größer ist als für andere Geflüchtete. In diesem bestimmten Zeitraum ihres Lebens erreichen sie also aufgrund bestimmter Umstände eine erhöhte oder hohe Vulnerabilität. Sie benötigen dennoch besonderen Schutz und Unterstützung. Ziel soll es sein, die Betroffenen so zu stabilisieren, dass es ihnen nach einer Zeit wieder im Rahmen ihrer Möglichkeiten gelingt, ihr Leben autonom, gesund und nach ihren individuellen und kollektiven Standards gut zu bewältigen.

Veranstaltungen und Angebote des Projekts in Hannover

Die Unterstützungen können von Ort zu Ort und von Gruppe zu Gruppe höchst unterschiedlich sein. An unserem Standort verfolgen wir das Ziel, die Situation von alleinerziehenden und alleinstehenden Frauen mit Migrations- bzw. Fluchtgeschichte eingeschlossen Jugendlicher und Kinder unter systematischer Unterdrückung und Gewalterfahrungen in jeglicher Form, sichtbar und bewusst zu machen, um diese dann letztendlich zu verbessern. Im Folgenden nun einige Beispiele der Angebote und Veranstaltungen, die wir durch das Projekt GLEICH teilhaben möglich machen können:
Einer der regelmäßigsten Veranstaltungen ist der afghanische Frauenkreis, der jede zweite Woche seit Februar in der MiSO Zentrale stattfindet, um zum einen den Ankommensprozess von neu angekommenen Afghaninnen in Hannover zu unterstützen und zum anderen den Austausch zwischen denjenigen afghanischen Frauen zu fördern, die bereits länger in Hannover leben, die jedoch bislang wenig Anschluss gefunden haben.

Diese Austauschtreffen fungieren für die Frauen ferner als eine Informations- und Beratungsplattform, bei der sie gezielt über ihre Anliegen sprechen können und Auskunft zu bestimmten Fragen erhalten. Außerdem fand im Rahmen des Projekts ein durch die Frauen geplantes Ramadanfest statt, aber auch in Kooperation mit dem Afghanischen Frauennetz Hannover e.V. wurde ein Nouruzfest veranstaltet.

Ein regelmäßiger Fußballtreff für Jugendliche findet im Rahmen von GLEICH teilhaben einmal wöchentlich seit März in der Albert-Schweitzer-Schule statt. Geleitet wird die Fußballgruppe von einem Ehrenamtlichen aus dem Projekt. In der Regel kommen hier etwa 10-15 Jugendliche zusammen, die dieses kostenlose Angebot in Anspruch nehmen können. Einerseits dient der wöchentliche Fußballtreff für Spaß, Freude, gemeinsame positive Erfahrungen schaffen und für ein Zusammenkommen mit anderen gleichaltrigen Jugendlichen. Andererseits trägt das Treffen dazu bei, dass die Heranwachsenden von ihrem Alltag etwas Abstand gewinnen können und insbesondere auch den Ehrenamtlichen als Ansprechperson für Herausforderung und Fragen sehen können.

Außerdem werden Räume für Begegnung, Beteiligung und freie Entfaltung geschaffen. Es wird eine Plattform kreiert auf der geflüchtete Kinder und Jugendliche ungeachtet ihrer Herkunft oder ihres rechtlichen Aufenthaltsstatus als junge Menschen wahrgenommen und gefördert werden. Diese Angebote sollen Vorurteilen in der Bevölkerung entgegenwirken und Akzeptanz sowie Solidarität fördern.

Des Weiteren sind auch verschiedene Workshops, die für die Frauen angeboten werden, Teil des Projekts. Hierunter zu zählen das Jobcoaching (nächster Termin der 10.06.2023). Das Jobcoaching soll insbesondere dazu dienen, dass die Frauen in einem sicheren Raum all ihre Fragen rundum Arbeitsplatzsuche, Qualifizierung, welche Jobs gibt es überhaupt, etc. stellen können. Zudem werden theoretische Ansätze entwickelt und praxisnah umgesetzt sowie besprochen. Das Treffen dient zum Austausch, Vernetzen, Empowern, gegenseitiges Stärken und Beraten. Es wird individuell auf jede einzelne Frau und ihre individuellen Bedürfnisse eingegangen, ihre jeweiligen Stärken und Schwächen besprochen.

Ein anderer Schwerpunkt trägt der Empowerment-Workshop (Termin am 24.06.2023) inne. Dieser soll Möglichkeiten eröffnen, nicht nur über Diskriminierungs- oder Gewalterfahrungen zu sprechen, sondern auch Wege aufzeigen, Ressourcen zu stärken und die eigene emotionale, seelische und psychische Gesundheit zu unterstützen. Der Workshop bietet den Teilnehmerinnen einen geschützten Raum sowie durch bspw. Körperübungen persönliche Stärke zu entwickeln, über Alltagserfahrungen sich auszutauschen, eine Wissensvermittlung und die Möglichkeit sich beraten zu lassen.

Ehrenamt

GLEICH teilhaben wird im besonderen Maße von Ehrenamtlichen getragen, von denen viele selbst in der Vergangenheit geflüchtet sind oder eine Migrationsgeschichte mitbringen. Diese Ehrenamtlichen haben gute Zugänge und eine authentische Verbindung zu den Geflüchteten und können ihnen als Vorbild und Unterstützung dienen. Sie können den Geflüchteten nicht nur praktische Hilfe und Ressourcen zur Verfügung stellen, sondern auch emotionalen Rückhalt geben und sie motivieren, an den vielfältigen Lebensrealitäten in Deutschland aktiv teilzunehmen. Die Ehrenamtlichen unterstützen die Frauen bei alltäglichen Lebenssituationen, Unterstützung bei der Job-und Ausbildungssuche sowie bei Bewerbungsprozessen, Dolmetschen/ Übersetzung, Begleitung bei Behördengängen/ Arztterminen, Nachhilfe für Kinder und Jugendliche, Unterstützung bei der Wohnungssuche, etc. Aber auch bei der Planung und Umsetzung von den Angeboten und Veranstaltungen, wie die am 08.09.2023 stattfindenden lokale Dialogkonferenz sind die Ehrenamtlichen involviert. Zum Austausch finden regelmäßige Reflexionstreffen statt.

Luna Mokrys

Projektkoordinatorinnen:
Luna Mokrys | luna.mokrys@miso-netzwerk.de
Zarlascht Popal | zarlascht.popal@miso-netzwerk.de
Website des Projekts:
https://gleich-teilhaben.de/

MiSO-Netzwerk Hannover e. V.

Mengendamm 12 (4. OG)
30177 Hannover

0511 - 54 57 19 52
info@miso-netzwerk.de

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