Kooperationsprojekte (mit mehrfacher Unterstützung)

• Welthaus: Modellprojekt, das in Hannover seit Januar 2022 aktiv ist. (Gefördert durch: Lotto-Sport-Stiftung)

In zahlreichen deutschen Städten gibt es bereits ein "Welthaus“ oder „Haus der Kulturen". Nicht weit entfernt etwa in Braunschweig, Göttingen und Bielefeld. MiSO möchte die Diskussion über solch einen kosmopolitischen Ort auch in Hannover neu beleben. In einem neuen Projekt ist geplant, unter Einbeziehung der Stadtgesellschaft ein tragfähiges, zukunftsweisendes und in der Umsetzbarkeit mit der Landeshauptstadt Hannover (LHH) und Stiftungen abgestimmtes Konzept für ein „Welthaus Hannover“ zu entwickeln.

• Music-Playground: Transkultureller Musikaustausch für Kinder mit Fluchterfahrung, Beginn Juli 2022 (Gefördert durch: Fonds Soziokultur, Bürgerstiftung Hannover, Stiftung Sparda Bank Hannover)

Music Playground von und mit dem Musiker und Multiinstrumentalisten Omid Bahadori ist ein interaktives Klang- und Soundabenteuer, das eine Gruppe gemeinsam und intuitiv gestaltet. Aus dem Bauch heraus wird zu den Instrumenten gegriffen, und von da an zählt nur noch der das Hier und Jetzt und die Intuition. Musikalische Vorkenntnisse sind nicht die Voraussetzung, um Erfolgserlebnisse zu haben und Glück beim Musizieren zu empfinden. Music Playground beinhaltet viele verschiedene Instrumente aus aller Welt, die der Musiker zum Kennenlernen, Ausprobieren und gemeinsamen Musizieren zur Verfügung stelle. Die Hälfte der Instrumente bestehen aus Schlagwerk wie z.B Cajon, Rasseln, Rahmentrommel und Bongos und die andere Hälfte aus Harmonieinstrumenten wie Metallophon, Stringboard, Ballafon und Steel Tongue. Die Instrumente sind pentatonisch gestimmt, so dass sie zueinander harmonisch klingen. Somit gibt es keine „schrägen“ Töne, ganz gleich wie viel oder wenig Talent die Kinder mitbringen. Der Musiker spielt eine Art musikalischen Klangteppich, mit dem er die Kinder dazu einlädt, ins musikalische Spiel einzusteigen. Interessante musikalische Improvisationen entstehen, und die Kinder lernen, aufeinander einzugehen, das Spiel der anderen zu hören, zu reagieren und selbst neue Impulse anzustimmen.

Die Gemeinschaft entwickelt sich auch durch das Vorgeben von Rhythmen durch den Musiker – Klatschen, Stampfen, Trommeln, Bodypercussion. Dabei können sich mitreißende Melodien und Rhythmen entwickeln, die Glücksgefühle erzeugen und die Beteiligten in Hochstimmung versetzen. Je nach Instrument gibt der Musiker technische Tipps, um das jeweilige Instrument besser erklingen zu lassen. Vorrangig sind der Spaß und die Freude am gemeinsamen Musizieren. Denn bekannter Weise macht Musik glücklich und Gemeinschaft verbindet. Durch die Musik, die die Kinder gemeinsam kreieren, entsteht ein Wir-Gefühl. Mit der Musik als Bindeglied begegnen sie sich auf einer non-verbalen Ebene, und durch den gemeinsamen kreativen Akt fühlen sie sich miteinander verbunden und werden Eins mit der Musik. Sie entdecken ihre eigene Kreativität und können sich ausleben – sich einfach mal etwas trauen, neugierig sein, nicht nachdenken, was andere denken. Wir möchten die Kinder und Jugendlichen auf intuitive Weise, ohne Noten und musikalische Vorkenntnisse, an die Musik heranführen und ihre Freude und Neugier am gemeinsamen Musizieren wecken.

• Sichtbarkeit der Gesichter: Neugestaltung der Website mit Tools für eine digitale Kommunikation unter den Vereinen, Beginn Mai 2022 (Gefördert durch: Lotto-Sport-Stiftung)

Die Gesellschaft wandelt sich mit hoher Geschwindigkeit, und ein Teil dieses Wandels hat mit neuen Technologien, der digitalen Welt und vielfältigen und demokratischen Möglichkeiten zu tun, nachhaltige Prozesse durch kreative und innovative Mechanismen zu gestalten. Vor allem die jüngeren Generationen und die Bevölkerung mit Migrationsgeschichte interessiert sich sehr für alternative Kommunikationsstrategien. Viele Mitgliedsvereine sind eher über digitale Medien erreichbar, sei es um Infor,mationen weiterzuleiten, Veranstaltungen zu teilen oder neue Projekte gemeinsam erarbeiten. Wir haben eine Umfrage durchgeführt, um herauszufinden, wie und auf welche Weise sie die derzeitige MiSO-Website nutzen, und sind zu dem Schluss gekommen, dass sie für die Menschen, mit denen wir arbeiten, mehrere Hindernisse darstellt. Wir konnten aber auch über die Notwendigkeit diskutieren und lesen, dass dieses Medium zugänglicher, interaktiver und mobiler werden muss.

Unser Anliege ist die Website neu zu gestalten und dabei viel mehr auf die Vielfalt der Stimmen und Gesichter der 46 Mitgliedsvereine eingehen. Hierfür wollen wir kurze Videos drehen in denen die Migrant*innen nicht mehr als Zahlen oder Prozente auftauchen, sondern zu Menschen mit Geschichten, Ängsten und Träumen werden. Somit können wir noch mehr Migrant*innen Organisationen erreichen und unser Netzwerk stärken. Außerdem wollen wir diesen Teil der Gesellschaft, die Migrant*innen, sichtbar machen und sie in die Öffentlichkeit bringen indem wir Bewusstsein über die Lebensgeschichte von Migrant*innen erwecken und über Diskriminierung, Rassismus und Xenophobie offen reden.

Das Thema dieses Vorhabens ist die "Wir-Gesellschaft", eine die Vielfalt als Möglichkeit und Gewinn sieht für die soziale, kulturelle und ökonomische Konstruktion der gesellschaftlichen Strukturen. Des Weiteren ist unser Anliegen die Seite in mindestens 5 weiteren Sprachen zu übersetzen und eine einen interaktiven Blog-Bereich zu eröffnen, in dem wir gemeinsam über die verschiedenen Bedürfnisse der Menschen mit Migrationsgeschichte diskutieren und gemeinsam neue Ideen und Projekte entwickeln können.