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Welthaus-Projekt: Exkursion zum Braunschweiger Haus der Kulturen

3 Minuten Lesezeit

Auf Einladung von MiSO haben ein halbes Dutzend hannoversche Welthaus-Interessierte am 19. April 2024 das Haus der Kulturen in Braunschweig besucht. Dabei gab es wertvolle Anregungen für ein zukünftiges Welthaus Hannover.

Das Haus der Kulturen Braunschweig e.V. (HdK) existiert seit Mai 2013. Es versteht sich als Ort gesellschaftlicher und kultureller Teilhabe und als Ort der Vielfalt. Seine Aufgabe sei es, „positiver Botschafter für interkulturelles Leben innerhalb der Region zu sein“, erläutert den Besucher*innen Samuel Loos, der Geschäftsführer des HdK-Trägervereins.

Dazu gehörten Veranstaltungen, die gewohnte Denkmuster erweitern und neue Perspektiven ermöglichen wie auch Seminare, die nicht die trennenden Unterschiede betonen, sondern den Blick auf die Gemeinsamkeiten von Menschen werfen.

Raum für Migrant*innen, um selbst kreativ zu werden

„„Wir bieten Raum und ermöglichen unseren NutzerInnen, selbst kreativ zu werden und sich durch Eigenengagement für den lebendigen Erhalt der eigenen Kultur und Sprache einzusetzen. Für die Verwirklichung unserer interkulturellen Arbeit gibt es kein ausgefeiltes Konzept, dem wir uns zuwenden und quasi nach Lehrbuch agieren und alles richtig machen könnten. Deshalb verstehen wir unsere interkulturelle Arbeit als Prozess, der einem Experiment gleicht, bei dem es gilt, sich vorwärts zu tasten, immer wieder zu korrigieren, neu auszurichten und neue Blickwinkel zu erfassen“, heißt es auf der Website des HdK.

Das historische, denkmalgeschützte Gebäude des ehemaligen Nordbahnhofs inklusive der Übernahme der Umbaukosten in Höhe von 350.000 € hat die Stadt Braunschweig zur Verfügung gestellt. Träger der Einrichtung ist ein eigens gegründeter gemeinnütziger Verein, der derzeit von der Stadt Braunschweig jährlich 142.000 € institutionelle Förderung bekommt. Im nächsten Doppelhaushalt seien sogar 147.000 € eingeplant, berichtet Samuel Loos. Der Verein nutzt das städtische Gebäude mietfrei, zusätzlich bekommt er von der Stadt eine Energiekostenpauschale.

Tolle Raumangebote dank städtischer Förderung

Das Haus bietet auf zwei Etagen vielfältige und einladend gestaltete Räumlichkeiten: Einen Cafébereich mit Kiosk, dominiert von einem bis unter das Dach reichenden Ficus-Baum, einen Saal für bis zu 100 Besucher*innen, mehrere Gruppen- und Büroräume. „Unsere Finanzierung steht auf fünf Säulen“, sagt Loos und nennt die städtische Förderung, Raummieten, Mitgliedsbeiträge, Eintrittsgelder sowie Drittmittel bzw. Spenden.

„Wir müssen uns immer im stetigen Wandel sehen“, meint Loos. Er ist seit August 2023 Geschäftsführer und hat vorher in der Erwachsenenbildung gearbeitet. Der HdK-Trägerverein hat derzeit neben ihm drei weitere angestellte Mitarbeiter. Zu den etwa 300 Vereinsmitgliedern zählen rund 50 Migrant*innenselbstorganisationen in Form von Vereinen oder auch Initiativen, Institutionen und eine Vielzahl von Einzelpersonen.

Vorbild für die Landeshauptstadt Hannover?

„Wenn mehrere Leute gemeinsam spinnen, dann ist das schon der Anfang von Veränderung“, so der HdK-Vereinsvorstand Adama Logosu-Teko im Januar 2023 bei einem Input-Referat auf einer Welthaus-Veranstaltung in Hannover. Hier hat das MiSO-Netzwerk vor rund zwei Jahren eine Kampagne für ein Welthaus Hannover gestartet. Finanziell unterstützt von der Niedersächsischen Lotto-Sport-Stiftung, der Bürgerstiftung Hannover und dem hannoverschen LHH-Kulturbüro . In Braunschweig blicken die Besucher*innen aus der Landeshauptstadt neidisch auf das, was von den lokalen Akteuren sozusagen in der „Provinz“ erreicht worden ist. Als nächstes sind Exkursionen zum Welthaus Bielefeld und zum Göttinger Haus der Kulturen geplant. Auch von dort sind interessante Impulse zu erwarten.

Fotos: Martin Tönnies

www.hdk-bs.de




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