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Welthaus Hannover


Ein Ort der kulturellen Teilhabe, politischen Bildung und des zivilen Engagements.

In Hannover wird das Thema Welthaus seit über 15 Jahren in der (post-)migrantischen Community diskutiert. Das Projekt nimmt Fahrt auf. Zu einer räumlichen Einrichtung kam es aber noch nicht. Wozu Welthaus? Warum sollten Institutionen investieren?
Welchen gemeinnützigen Zweck hätte ein Welthaus für die Bürger*innen?
Wie ist der aktuelle Stand des Projekts?

Neben der Durchführung einiger öffentlichkeitswirksamer Veranstaltungen und Aktionen sowie der Intensivierung von Vernetzungsgesprächen wurde im Jahr 2023 insbesondere auch die Welthaus-Konzeptarbeit stark vorangetrieben. Im Rahmen des partizipatorischen Ansatzes erfolgte zudem bereits die Einrichtung von drei Arbeitsgruppen (AG Organisation und Vernetzung, AG kulturelle und politische Bildung, AG Soziales). Die Arbeitsgruppen bieten allen Interessierten die Möglichkeit, ehrenamtlich aktiv zu werden und eigene Ideen einzubringen. Weitere Ehrenamtliche können gerne jederzeit einsteigen.

Im Rahmen des geplanten neuen Projektabschnitts könnten – vorausgesetzt einer breitschultrigen Sicherung der Finanzierung – ab 2024 Workshops zu kultureller und politischer Bildung sowie künstlerische Kreativworkshops stattfinden. Die Eskalation soziokultureller Krisen und Konflikte sowie das Erstarken von z. B. antisemitischen, rassistischen und nationalistischen Positionen verdeutlichen die Sinnhaftigkeit entsprechender Gegenmaßnahmen. Die Kombination von Angeboten kultureller und politischer Bildung sowie von kreativen kulturellen Partizipationsmöglichkeiten ist ein zentraler Bestandteil der Konzeption des Gesamtprojekts. Workshops in diesen Bereichen können Modellcharakter aufweisen für potenzielle Angebote eines hoffentlich bald eingerichteten Welthauses.

In der Vision stellt sich das Welthaus Hannover vor als ein inklusiver Ort der offenen Gesellschaft, des kulturellen Zusammenwirkens und zivilgesellschaftlichen Engagements. Die Verwirklichung der Projektideen wirkt darauf hin, Vorurteile und diskriminierende Praktiken jeglicher Art abzubauen, um ein friedliches, gleichberechtigtes und selbstbestimmtes Zusammenleben sowie kulturelle Innovationen demokratiestärkend zu fördern. Ermöglichen lässt sich globales Lernen in lokalen Lebenswelten. Praktische Kreativworkshops runden das Angebot kultureller und politischer Bildung ab und sollen zur Etablierung von offenen und vielfältigen Kulturpraktiken beitragen. Sie bieten die Möglichkeit, abseits von ethnischen Schubladen und nationalkulturellen Klischees gemeinsam Kultur zu erleben und selbst zu erschaffen. Neben neuen Chancen der inter- bzw. transkulturellen Begegnung und Beteiligung eröffnen sich auch Möglichkeiten, ziviles Engagement kooperativ zu gestalten.

Die Angebote sind grundsätzlich offen für alle Interessierten. Dabei soll es vor allem auch jenen Menschen niedrigschwellige Partizipationsmöglichkeiten bieten, die besonders von gesellschaftlicher Diskriminierung, Ausgrenzung und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit betroffen sind. Die räumliche Einrichtung eines Welthauses wird in Hannovers Innenstadt angestrebt. Langfristig geht es darum, offene Räume für vereinsübergreifende und vereinsunabhängige transkulturelle Arbeit, für niedrigschwellig zugängliche Angebote kultureller und politischer Bildung sowie für ein entsprechendes zivilgesellschaftliches Engagement zu erschaffen.

Durch ein Miteinander von migrantischen Selbstorganisationen, weiteren zivilgesellschaftlichen Akteuren und städtischen sowie regionalen Institutionen soll das Projekt Welthaus zu konkreten Problemlösungen beitragen und Chancen der gleichberechtigten Teilhabe aller steigern. Zurzeit werden die Kontakte zu Akteur*innen aus MSO, LHH, städtischer Zivilgesellschaft und Stiftungen aufgebaut sowie vertieft. Dabei sollen perspektivisch auch explizit Vereine und Institutionen einbezogen werden, denen inter- bzw. transkulturelle Arbeit noch eher fremd ist.

Aktuell besteht eine Förderung durch die Lotto-Sport-Stiftung Niedersachsen. Ansonsten gab es in der jüngeren Vergangenheit kleinere Zuwendungen vom Kulturbüro der LHH und der Bürgerstiftung Hannover. MiSO e.V. wirbt weiterhin um Kooperationspartner*innen und Fördergelder für die Umsetzung sowie praxisorientierte Weiterentwicklung des hier skizzierten Konzepts.

Zusammengefasst zielt das Gesamtprojekt "Welthaus Hannover" auf die Entwicklung einer tragfähigen transkulturellen Infrastruktur (inklusive räumlicher Realisierung), welche:

  •    die Weltoffenheit und den Gemeinsinn der Hannoveraner*innen nach dem Motto „global denken und lokal handeln“ fördert
       
  •    durch vielfältige Teilhabeangebote zur Überwindung von Vorurteilen und     national bzw. ethnozentrisch verengten Kulturverständnissen bei Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte beiträgt
       
  •    durch kulturelle und politische Bildungsarbeit diversen Formen von     Diskriminierung (z.B. Rassismus, Antisemitismus, Sexismus, Klassismus,    Disablismus) entgegenwirkt und zur Förderung globalen Lernens in der lokalen Alltagswelt beiträgt
       
  •    inklusiv arbeitet und so gestaltet ist, dass alle Interessierte sich eingeladen und willkommen fühlen
       
  •    die Zusammenarbeit unterschiedlicher zivilgesellschaftlicher Akteure fördert und dadurch Strukturen, in denen einzelne Communities geschlossene Gesellschaften bilden, öffnet
       
  •    ausdrücklich auch darauf ausgerichtet ist, Vereine und Institutionen einzubinden,     denen inter- und transkulturelle Arbeit zurzeit noch eher fremd ist
       
  •    einen wechselseitig respektvollen Umgang mit Unterschieden, die Entwicklung einer fortschrittlichen Konfliktkultur und die demokratische Teilhabe aller am kulturell-gesellschaftlichen Leben fördert
       
  •    diversen ‚migrantisch‘ geprägten sowie ‚migrationsfernen‘ Organisationen Möglichkeiten bietet, sich zu öffnen und ‚auswärtige‘ Interessierte an Aktivitäten teilhaben zu lassen.
Projektleitung: Dr. Maria Tsenekidou (Kontakt: maria.tsenekidou@miso-netzwerk.de)

MiSO-Netzwerk Hannover e. V.

Mengendamm 12 (4. OG)
30177 Hannover

0511 - 54 57 19 52
info@miso-netzwerk.de

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